Ausstellungsansicht Oberwelt e.V.: Mastjahr, 554 x 367 cm, Keramik, Schweinezähne, Eicheln, mixed media, Photos: Super Vivaz, 2021

Mastyear

The installation can be entered via a creaking footbridge, which is tentatively nailed together from scraps of wood. Via this path, wild boar and domestic pig, which meet each other baring their teeth, can be circled. The artificial forest floor is littered with acorns.
Every 8—13 years there is a particularly large number of acorns. These years are called mast years. To this day, it is not fully understood how the trees manage to coordinate over hundreds of kilometers. The strategy behind it, however, is obvious: in acorn-poor years, the wild boar population is kept so low that the population does not manage to eat all of the acorns in the mast year. Thus, the survival of numerous seedlings is ensured. In the Middle Ages, this phenomenon was exploited by driving domestic pigs into the forests in autumn, where they would gorge themselves. A good mast year ensured the survival of entire villages and regions.
This scenario is the starting point for a thought experiment. How do domesticated and wild animals react to each other, and do they still recognize themselves in their counterpart?


Über einen knarrenden Steg, der provisorisch aus Holzresten zusammengenagelt ist, kann die Installation betreten werden. Über diesen Weg können Wildschwein und Hausschwein, die sich zähnefletschend begegnen, umkreist werden. Der künstliche Waldboden ist mit Eicheln übersät.
Alle 8-13 Jahre gibt es eine besonders große Anzahl von Eicheln. Diese Jahre werden Mastjahre genannt. Bis heute ist nicht vollständig geklärt, wie es den Bäumen gelingt, sich über Hunderte von Kilometern zu koordinieren. Die Strategie, die dahinter steckt, liegt jedoch auf der Hand: In eichelarmen Jahren wird die Wildschweinpopulation so gering gehalten, dass es ihr nicht gelingt, alle Eicheln im Mastjahr zu fressen. So ist das Überleben zahlreicher Setzlinge gesichert. Im Mittelalter machte man sich dieses Phänomen zunutze, indem man die Hausschweine im Herbst in die Wälder trieb, wo sie sich satt fraßen. Ein gutes Mastjahr sicherte das Überleben ganzer Dörfer und Regionen.
Dieses Szenario ist der Ausgangspunkt für ein Gedankenexperiment. Wie reagieren domestizierte und wilde Tiere aufeinander, und erkennen sie sich noch in ihrem Gegenüber wieder?